Breadcrumb

Und noch einmal Enten!

An einem Freitag im Mai hat Roland, unser Schulwart, wie jeden Tag um 9:45 den Entenstall aufgesperrt und wie jeden Tag sollten unsere Enten dann mal eine halbe Stunde alleine im Garten sein. Weil ja die Corona-Maßnahmen schon ein bisschen gelockert sind, hat Roland die Gelegenheit genützt und ist gleich zu seinem Onkel Ludwig ins Burgenland gefahren.

Um 10:10 kam dann Hannah mit Ruben, Raoul, Lilo und Abelina wie vereinbart zum Entendienst. Als sie bei der Schultür hereinkam hat sie schon aus dem Garten ein fürchterliches Krächzen gehört und ist sofort losgelaufen um nachzuschauen, was da passiert. Krähen haben in den 25 Minuten, die die Enten unbeaufsichtigt waren, fünf von unseren Entenküken geholt!

Krähen haben zur Zeit auch Junge und suchen natürlich dauernd Futter für die süßen kleinen Krähenküken, damit sie nicht verhungern. Sie fressen sehr gerne auch andere junge Vögel und das ist leider fünf von unseren Entenküken passiert. 

Krähen sind sehr gescheit. Sie haben sicher die ganze Woche über beobachtet, dass es hier leckere Enten gibt und auf einen günstigen Moment gewartet, sich ihre Beute zu holen.

Wie klug Krähen sind, kann man hier nachlesen bzw. in kurzen Videos beobachten:

https://www.welt.de/kmpkt/article200260604/9-Faehigkeiten-die-zeigen-wie-schlau-Raben-und-Kraehen-wirklich-sind.html

Wir sind dann den ganzen Vormittag im Schulgarten gesessen, haben den drei verbliebenen Entenküken und ihrer Mama beim Baden im neuen Teich zugeschaut und waren sehr traurig. Zum Glück haben sich unsere Enten aber bald vom Schrecken erholt und das Pritscheln im Teich sehr genossen. Hannah hat einen Freund angerufen, Markus, der sich gut mit Enten auskennt und auch selbst welche hat (am Augartenspitz). Markus ist zu uns in den Schulgarten gekommen und wir haben lange beraten, was wir jetzt tun sollen – ob wir unsere restlichen Enten behalten oder ob wir sie in die Lobau bringen. Markus hat gemeint, wir können sie ruhig behalten, weil es ihnen eigentlich sehr gut bei uns geht. Wir dürfen sie bloß nicht mehr alleine in den Garten lassen, weil die Krähen jetzt wissen, dass es da noch drei Küken zu holen geben würde, und lauern werden, bis sich eine Gelegenheit dazu ergibt. Markus hat uns aber auch erklärt, dass es für die Enten gar nicht schlimm ist, wenn sie länger im Stall sind – sie fühlen sich dort sicher und haben alles, was sie brauchen. Wir lassen sie also jeden Tag nur noch ein paar Stunden raus und bleiben dann die ganze Zeit bei ihnen!

Besonders leid hat uns getan, dass die Kinder sich nun viele Tage so große Mühe gegeben haben, den tollen Gartenteich zu bauen,  und jetzt nur noch so wenige Enten da sind, die ihn genießen können. Also sind wir am Samstag gleich in der Früh zum Geflügelhof Weiss nach Eferding in Oberösterreich gefahren. Dort werden Puten, Gänse, Hühner und Enten gezüchtet und verkauft bzw. auch an Restaurants geliefert. Die Geflügelbäuerin war sehr nett und hat uns 50 Entenküken gezeigt, die aber schon von jemand anderem vorbestellt waren. Da haben wir ihr die Geschichte von unseren Enten erzählt, wie traurig die Kinder sein werden, wenn nur noch so wenige Enten da sind und dass es sicher für alle ein Trost wäre, wenn wir wenigstens ein paar kleine Enten von der Geflügelfarm retten könnten. Sie hat sich erweichen lassen und uns sieben Entenküken verkauft!!!! :-)

Jetzt wohnen sie bei uns! Sie sind schon zwei Wochen älter als unsere Küken, aber auch sehr lieb! Und sie haben schon sehr viel gelernt: Fressen suchen, Schwimmen und der Entenmama "gehorchen"!